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Im Toten Winkel |
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Credits |
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Ein Dokumentarfilm
von André Heller und Othmar Schmiderer Interview
André Heller Kamera
& Ton Othmar Schmiderer Schnitt
Daniel Pöhacker Koordination
Produktion Gerd Huber Koordination
Fertigstellung Michaela Berner Herstellungsleitung
Manfred Fritsch Produzenten
Danny Krausz & Kurt Stocker Konzeption
Othmar Schmiderer und André Heller Eine
Produktion der DOR FILM in
Zusammenarbeit mit Heller Werkstatt
im Verleih der
Piffl Medien, Verleih
gefördert durch BKM und Filmboard Berlin-Brandenburg
Im Verleih der Piffl
Medien Kinostart:
2. Mai 2002 |
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Zum Film |
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Traudl Junge war von 1943 bis zum Zusammenbruch
der Naziherrschaft eine der Privatsekretärinnen von Adolf Hitler. Sie
arbeitete für ihn im Führerhauptquartier in der Wolfsschanze,
im Berghof am Obersalzberg, im Sonderzug und in Berlin. 1944 wurde sie Zeugin
des mißglückten Stauffenberg-Attentats, die letzten Kriegstage
und den Selbstmord Hitlers erlebte sie im Führerbunker der eingekesselten
Hauptstadt. Traudl Junge war es auch, der Hitler sein "Testament"
diktierte.
In Im toten Winkel äußert sich Traudl Junge erstmals öffentlich
über ihr Leben, ihre Erinnerungen, Verstörungen und Selbstreflexionen.
Sie spricht über ihre Kindheit in München, die Zufälle und
Lebensumstände, die sie zunächst in die Berliner "Kanzlei
des Führers", später als Privatsekretärin in die Wolfsschanze
führten, der täglichen Routine im inneren Kreis von Hitlers Umgebung,
von Tagesabläufen, deren freundliche Banalität in absurdem Widerspruch
zur Vernichtungspolitik des NS-Regimes stand. Wenn Traudl Junge von den
letzten Tage vor Hitlers Selbstmord im Führerbunker erzählt
ein 25minütiger Monolog ohne jeden Filmschnitt entsteht das
in seiner Eindrücklichkeit und Präsenz fast beängstigende
Bild der Leere im Zentrum einer menschenverachtenden Macht, die angesichts
ihrer Niederlage in sich zusammenfällt. Im toten Winkel verzichtet
auf jedes Beiwerk und konzentriert sich ganz auf die Erzählerin: die
intensive, äußerste Verdichtung jahrzehntelangen, vorbehaltlosen
Nachdenkens über Geschichte, Verdrängung, eigene Verantwortung
und Schuld. Der Film verweigert sich jedem spekulativen Interesse an Geschichten
über die Person Hitlers. Aber er enttäuscht die Sensationslust
nicht: er widerlegt sie. Nach dem Krieg zur wütenden Gegnerin des Nationalsozialismus
geworden, konnte sich Traudl Junge ihre damalige Naivität und Ignoranz,
ihr Versagen nicht verzeihen. Die Frage nach der eigenen Verantwortung bleibt
nicht akademisch, sondern wird in der schonungslosen, ernsten Erzählung,
in der Mimik und Gestik der Protagonistin, in den Nebensächlichkeiten,
in denen sich unvermittelt die Hauptsache zeigt, erlebbar und lebendig.
In seiner Kargheit für die Leinwand gedacht und gemacht, ist Im toten
Winkel ein Film zum Zuschauen und zum Zuhören, spektakulär ohne
special effects.Die Gespräche zwischen André Heller und Traudl
Junge kamen im Jahr 2001 durch Vermittlung der Autorin Melissa Müller
zustande, die zu dieser Zeit an der Herausgabe und Einleitung der von Traudl
Junge bereits 1947 niedergeschriebenen Erinnerungen arbeitete. Othmar Schmiderer,
der die Gespräche mit der Kamera aufzeichnete, wählte eine filmische
Herangehensweise, die von wenigen Kameraeinstellungen und dem Verzicht auf
zusätzliches Kunstlicht ausging. Er selbst war für Kamera und
Ton verantwortlich, da so während der Begegnungen mit Traudl Junge
der ausgestellte Charakter eines Filminterviews vermieden werden konnte.
Die Gespräche mit Frau Junge fanden im Frühjahr 2001 in ihrer
Münchner Wohnung statt. Heller und Schmiderer montierten aus dem über
10stündigen Material zunächst eine dreieinhalbstündige Fassung,
die sie Traudl Junge vorführten. Während der Vorführung hatte
Frau Junge Gelegenheit, vor der Kamera Ergänzungen und Korrekturen
vorzunehmen. Unter Einbeziehung der neuen Aufnahmen komprimierten Heller
und Schmiderer den Film schließlich auf die 90minütige Kinofassung.
Seine Uraufführung erlebte Im toten Winkel auf den Internationalen
Filmfestspielen Berlin 2002, wo er mit dem Panorama-Publikumspreis ausgezeichnet
wurde. Traudl Junge verstarb nach schwerer Krankheit in der Nacht des 11.
Februar 2002, wenige Stunden nach der Uraufführung des Films.
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Bildmaterial |
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